Die Geschichte der Wehr
Zu Anfang gab es in der Blomeschen Wildnis zwei Ortsfeuerwehren „Neuendeich“ und „An der Chaussee“. „Am Neuendeich wurde bereits 1913 eine von Pferden zu ziehende Handdruckspritze angeschafft und von einer acht Mann starken Spritzenmannschaft bedient.“ Wer bei Alarm zuerst seine Pferde vor die Spritze gespannt hatte, erhielt dafür eine Prämie von fünf Reichsmark. In rascher Folge kamen am Neuendeich eine Steigergruppe und eine Ordnungsmannschaft sowie das erste Spritzenhaus hinzu – alarmiert wurde über mehrere Bläser und ein Feuerhorn. Am jeweiligen Signal konnte der Feuerwehrmann erkennen, ob es im eigenen Löschbezirk brannte oder ob ein überörtlicher Einsatz vorlag.
1934 wurde das Feuerlöschwesen insgesamt neu geordnet. Daraus gingen die Pflicht-Feuerwehr „Neuendeich“ und die neugegründete Ortswehr „An der Chaussee“ mit ihrem Spritzenhaus am Lentzenweg als Löschzüge II und III des damaligen Amtes Borsfleth hervor. Die Ausrüstung der Wehren bestand aus einer Handdruckspritze. 1948 erhielt die Feuerwehr Neuendeich eine 1800 Mark teure Tragkraftspritze – finanziert aus Spenden der Bevölkerung. Bei der Ortswehr „An der Chaussee“ wurde die Handdruckspritze ein Jahr später durch eine in einem Einachsanhänger untergebrachte Stöven-Motorspritze ersetzt.
Jeweils immer ein bis zwei Jahre zeitversetzt, wurde die technische Ausrüstung beider Feuerwehren ständig optimiert – zunächst jeweils durch ein Tragkraftspritzenfahrzeug. Es folgten ein Ford-Transit, bevor es für beide Wehren 1989 ein Einsatzfahrzeug vom Typ Mercedes 310 gab.
Beide Feuerwehren haben in all diesen Jahren ihre Selbstständigkeit beibehalten – mit eigenem Wehrführe.
2002 wurden die Wehren zusammengelegt. Bereits in den Jahren davor durch regelmäßige gemeinsame Übungsabende vorbereitet, stieß die neue Feuerwehr „Blomesche Wildnis“ bei allen Feuerwehrleuten auf breite Akzeptanz. Neuer Wehrführer wurde Lothar Sievers, der schon seit 1994 die Geschicke der Wehr „An der Chaussee“ geführt hatte. Am 30. April 2003 räumten die Blauröcke dann ihre alten, ohnehin viel zu kleinen Spritzenhäuser und bezogen das neue gemeinsame schmucke Feuerwehrgerätehaus am Sperforkenweg.
Im Jahr 2011 haben schließlich die beiden TSF vom Typ Mercedes 310 nach 22 Jahren ausgedient und es wurde ein großes Einsatzfahrzeug vom Typ MAN (STLF 10/6) angeschafft.
In diesem Jahr (2014) schließlich hat Lothar Sievers sein Amt als Wehrführer nach 20 Jahren in dieser Positionen an seinen Nachfolger Jens Schakulat abgegeben.